Sonntag, 13. Juli 2014

Noch 38 Tage - schon die ersten Sorgen und Ängste?

Noch 38 Tage. 
38 Tage, bis ich meine Familie und meine Freunde verlassen werde, bis ich in das Flugzeug steige und an das andere Ende der Welt fliegen werde um dort 10 Monate in einer anderen Familie, mit einer anderen Kultur, zu leben. Achtunddreißig Tage bis mein Auslandsjahr in Ecuador beginnt. 

Langsam fange ich an alles zu realisieren. Dass ich wirklich diesen Schritt wagen werde und ein Jahr in einem, mir komplett fremden, Land am anderen Ende der Welt leben werde. Dass ich mich einer großen Herausforderung stellen werde - nämlich der; mein gewohntes Umfeld zu verlassen und mich auf komplett neue Umstände und Leute einzustellen, die dazu auch noch kein Deutsch sprechen, sondern Spanisch. 


Ob ich Sorgen und Ängste habe?

Ja. Natürlich. So groß wie die Freude auch sein mag, je näher ich dem Abflug komme, desto mehr denke ich auch darüber nach. Bezweifeln tue ich meine Entscheidung, ins Ausland zu gehen, auf keinen Fall. Was mir Sorgen macht ist der Abschied und das neue Umfeld. Sorgen die ganz natürlich sind, aber mir dennoch nicht aus dem Kopf gehen wollen. 
Jedes Mal wenn ich meiner kleinen Schwester in die Augen schaue, jedes Mal wenn ich durch die Straßen von Hamburg laufe, jedes Mal wenn ich in meinem Bett aufwache und ein weiteres Kreuz auf meinem Countdown mache, jedes Mal wenn ich schlafen gehe wird mir wieder bewusst - das alles bleibt dir nicht mehr lange, Amina. 

Und wenn ich im Ausland angekommen bin, wie läuft das alles dann ab? Wie wird meine Gastfamilie auf mich reagieren? Wann bekomme ich diese überhaupt? Werde ich wieder Fleisch essen müssen? Was ist mit meinem Diabetes? Wie wird die Schule sein? Werde ich schnell Anschluss finden? Wird es schwer mich dort einzugewöhnen? ... 

Mein Kopf ist zur Zeit ein Schlachtfeld. Auf der einen Seite kann ich es nicht mehr abwarten endlich los zufliegen und Ecuador zu erkunden, auf der anderen Seite jedoch möchte ich an meinem gewohnten Umfeld festhalten und es so lange wie möglich bei mir haben. Ich stelle mir selber Fragen, die ich eigentlich nicht fragen sollte; Ich mache mir Sorgen, die ich mir eigentlich nicht machen sollte; Ich habe Ängste, die ich eigentlich nicht haben sollte. 

Aber ich denke mir, diese Sorgen und Ängste sind vollkommen normal. Es ist normal sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie es im Ausland wohl sein wird, ob man schnell Anschluss finden wird oder nicht, ob es einem dort gefallen wird und wie man dort klarkommt. 

Es ist eine komplette Umstellung; eine neue Sprache (die ich zwar in der Schule gelernt habe, aber nicht wirklich sicher beherrsche), neue Menschen, neue Umgebungen, neue Eindrücke, eine neue Kultur und vieles mehr. In der ersten Zeit wird viel auf mich einprasseln, das ist klar, und ich werde wahrscheinlich mit kleineren Problemen kämpfen müssen bevor ich richtig ankommen werde, jedoch bin ich zuversichtlich und hoffe, dass ich das packen werde, wenn es auch am Anfang vielleicht ein bisschen viel werden wird, wird mir der Abschied nächstes Jahr umso schwerer fallen. 

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