Dienstag, 21. Oktober 2014

Neue Familie, neues Leben und warum ich fast zurück nach Deutschland musste

Schon wieder ist ein Monat in meinem Leben, hier in Ecuador, rum und in diesen weiteren 30 Tagen hat sich einiges getan. 

Nachdem ich Krankheit, frühes aufstehen und lange Schultage überstanden habe, habe ich letztes Wochenende die Gastfamilie gewechselt. Ich wohne jetzt in Salcedo, nicht weit von Latacunga entfernt, bei einer Klassenkameradin und Ihrer Familie. 

Wie es dazu kam?

In meiner vorherigen Familie hat sich die Lage mit der Zeit immer mehr angespannt und ich habe gemerkt, dass dort Persönlichkeiten aufeinander getroffen sind, die nicht Zusammenleben können. Also habe ich mich an YFU gewendet und mit meinem Area Representative geredet und ihr erklärt wie ich mich fühle und dass ich glaube, dass es für alle Betroffenen besser wäre, wenn ich die Familie wechseln würde. Gespräche mit meiner Familie und meiner Organisation haben jedoch nicht wirklich zum positiven beigetragen, so dass sich meine Familie immer mehr von mir abgewendet hat und ich mich immer schlechter gefühlt habe. 

Letzten Samstag bin ich dann mit meiner Klassenkameradin und ihrer Familie zum Arzt gegangen. Ich habe mich sofort willkommen gefühlt, so dass ich am Abend nicht mehr nach Hause gehen wollte und den Entschluss getroffen habe, bei meiner Freundin zu übernachten, da ich mich, in meinem eigentlichen Zuhause, total schlecht gefühlt habe. Meine Gastfamilie jedoch war damit nicht einverstanden und hat dann, als ich gesagt habe dass ich nicht nach Hause kommen werde, weil ich mich nicht wohl fühle, die Türen verschlossen und mich praktisch auf die Straße gesetzt. 

Am nächsten Tag habe ich mich dann an meine Organisation gemeldet, sowohl in Latacunga als auch in der Hauptstadt Quito. Nebenbei war ich in engem Kontakt mit meiner Mutter in Deutschland. Ich habe die Situation erneut geschildert plus allem was am Samstag Abend passiert ist und habe vollstes Verständnis bekommen, auch wenn das, was ich gemacht habe, nämlich ohne Erlaubnis woanders zu schlafen, eine der größten Regelverstöße ist, die es gibt.

Also hat YFU mit meiner eigentlichen Gastfamilie gesprochen und arrangiert, dass ich noch am selben Tag meine Sachen packen kann und in die Familie meiner Freundin ziehen kann, die mich glücklicherweise bis zum Sommer 2015 aufnehmen wird, so dass ich keine Schule oder gar Stadt wechseln muss. 

Und auch wenn das, was ich gemacht habe, gegen die Regeln war und ich einen Rückflug nach Deutschland riskiert habe, kann ich sagen, dass ich für mich die richtige Entscheidung getroffen habe. Seit dem ich hier in der neuen Familie bin kann ich mein Jahr hier wieder richtig genießen und mich weiter von dem kleinen Andenstaat in Lateinamerika umhauen lassen! 

Sonst hat sich in meinem Leben nicht wirklich viel verändert. Dieses Wochenende werde ich nach Quito fahren und den Rest der Familie kennenlernen. Außerdem geht es in zwei Wochen, für fünf Tage, in den Dschungel! Zusammen mit YFU und den anderen Austauschschülern werde ich die Wälder Ecuadors erkunden und hoffentlich viele neue Sachen erleben. 

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