Montag, 25. August 2014

¿Hablas español?

Endlich bin auch ich im Ausland angekommen. Nach unglaublichen zwei Tagen Flug landeten wir endlich in Quito, der Hauptstadt Ecuadors.  

Nach weiteren zwei Tagen Vorbereitung ging es am Samstag endlich los zu unseren Gastfamilien; in meinem Fall nach Latacunga, einer kleinen Stadt mit circa 50.000 Einwohnern. Morgens um 8:30 Uhr fuhr der Bus in Richtung Cuenca über Latacunga, Ambato und Ibarra los und nahm mich und circa 15 - 20 andere Austauschschüler aus aller Welt mit.
Ungefähr 1 Stunde nachdem wir losfuhren machte der Bus halt an einer kleinen Tankstelle in Latacunga. Ich spürte wie sich die Anspannung und Aufregung der letzten Monate und Wochen langsam in mir ansammelte und immer größer wurde, als ich ausstieg, meinen Koffer nahm und mich umdrehte. Vor mir standen meine beiden Gastschwestern. Ich schloss sie in meine Arme und wir fuhren zu ihrem Haus oder besser gesagt, meinem zuhause für die nächsten zehn Monate. Meine älteste Gastschwester zeigte mir das Haus und erklärte mir, dass ich nur in der Dusche unten heißes Wasser bekommen würde.



Ich stellte meinen Koffer ab und wir fuhren mit dem Taxi zum Friseur. Während sich Fernanda, meine älteste Gastschwester, die Haare schneiden lies gingen Verónica, meine andere Gastschwester, und ich zu einem Laden und kauften für jeden von uns einen Becher mit frischem Obst, Joghurt und Honig. Danach ging es zurück nach Hause, wo wir Mittag gegessen haben. Es gab Reis, Sauce, Salat und einen, für Ecuador üblich, frisch gepressten Saft. 

Nach dem Essen lernte ich meinen Gastbruder Manolo, dem die Autowerkstatt in unserem Innenhof gehört, seine Frau und seine drei Kinder Maria, Valentina und Alejandra kennen. Wir unterhielten uns kurz, bevor ich anfing meine Sachen auszupacken und mir mein Zimmer einzurichten. 

Abends fuhren Verónica, meine Gastmutter Mariana, meine Tante und ein paar anderen Verwandten essen. Die Tür des Restaurants bestand aus transparenten Vorhängen und wenn man reinging stand man in einem kleinen Raum mit Tischen und Holzbänken quer durch den Raum verteilt. Rechts neben dem Eingang stand ein riesiger Kaminofen und gegenüber, auf der linken Seite, konnte man Getränke kaufen. Wir setzten uns hin und bestellten. Nebenbei lief Fußball im Fernsehen, der an der Wand hing. Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen. Deutsche Bundesliga und auch wenn ich mich gar nicht für Fußball interessiere war ich wie gefesselt. Ein kleines Stück Deutschland in Ecuador.

Nach dem Essen fuhren wir, nachdem wir einen kurzen Abstecher zum Eis essen gemacht haben, wieder zurück nach Hause und ließen den Abend mit ein paar weiteren Verwandten ausklingen. Todmüde fiel ich um circa 22 Uhr ins Bett. 

Am Sonntag, meinem zweiten Tag in der Gastfamilie, lernte ich dann auch den Rest der Familie kennen und stellte fest, dass, bis auf meinen Gastbruder Manolo und den Sohn meiner Tante, nur Frauen in der Familie sind. 

Wieder fuhren wir in ein Restaurant essen und bereits nach diesen zwei Tagen kann ich sagen, dass es extrem schwer ist als Vegetarierin in Ecuador etwas zu essen zu finden, da die Leute hier massenweise Fleisch essen. 

Nach dem Essen ging es weiter zu einer Eisdiele wo ich das gefühlt größte Eis meines Lebens gegessen habe. Auf dem Weg dorthin kaufte meine Familie noch 5 Stück Torte und ich staunte was die alles essen können, obwohl mir meine Familie erklärt hatte dass Ecuadorianer so gut wie den ganzen Tag essen. 
Fertig mit dem Eis ging es erneut nach Hause wo wir den Abend ausklingen ließen und ich noch ein bisschen im Wohnzimmer mit allen saß bis mir gegen 21 Uhr wieder die Augen zufielen. 

Nach drei Tagen in meiner Gastfamilie und vier Tagen in Ecuador bin ich von verschieden Eindrücken quasi zu 100% überrumpelt. Im Gegensatz zu Deutschland herrscht hier nonstop Chaos. Die Autos fahren wie sie wollen, mitten auf der Straße werden aus Autos hinaus Früchte wie Mandarinen und Orangen verkauft, auf den Märkten verkaufen Leute Tonnen an Schuhen auf ihren Autodächern und von überall schallt Spanische Musik in den 
Straßen.

Egal wo man hinkommt man wird herzlich empfangen und auch wenn es mit der Sprache noch total schwer ist, bin ich schon total begeistert von der Natur, den Menschen und der Lebensart hier in Ecuador. 

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